Schon wieder ein Neujahrsvorsatz?

Vom Träumen zur Wirklichkeit

Newsletter Nummer 24, 21. Jänner 2022

Ein herzliches Willkommen im Jahr 2022, ganz besonders all denen, die in den letzten Wochen „Stille schenken“ entdeckt haben und hier neu dazu gestoßen sind!

Für uns geradezu ein Wunder – haben doch viele österreichische Tageszeitungen die Initiative „Stille schenken“ aufgegriffen und kostenlos mit Artikeln und großen Anzeigen veröffentlicht. In den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Videoscreens wurde „Stille schenken“ eine ganze Woche lang gezeigt – mit den Bildern von Bundespräsident Van der Bellen und dem Wiener Bürgermeister Ludwig, die unsere Initiative unterstützen. Wir können es immer noch kaum glauben, dass Hunderttausende dies gesehen und viele dadurch einen Anstoß bekommen haben!

Vom Träumen zur Wirklichkeit

Welche Anstöße und Hoffnungen haben euch zum Jahreswechsel begleitet? Vermutlich die Hoffnung für eine Erleichterung in der Pandemie, und dass die Gräben in der Gesellschaft kleiner werden. Sicherlich hat aber jede und jeder von uns auch noch seine ganz persönlichen Träume, Wünsche und Vorhaben. Ich persönlich hab’s ja nicht so mit Neujahrsvorsätzen, weil ich mich lieber regelmäßig – vorzugsweise in meiner stillen Zeit – hinsetze und überlege, wo ich etwas ändern sollte, und was ich am nächsten Tag besser machen könnte.

Und doch habe ich diesmal am Beginn des Jahres ganz bewusst versucht, auf das größere Ganze hinzuschauen. Auf die Menschen in meiner Umgebung, auf die Gesellschaft in meinem Land, auf die Welt in dieser gemeinsamen Not und Herausforderung, in der wir alle uns wiederfinden. Ich habe mich gefragt, was ich tun kann, um etwas zum Besseren zu verändern, auch wenn es nur winzige Schritte sind.

Vieles ist besorgniserregend – gerade in einer Gesellschaft, die so auseinander zu driften scheint, in der wir in Wahrheit aber doch so zusammenhängen und aufeinander angewiesen sind. Haben doch sogar Psychologen lange Artikel geschrieben, wie man die Feiertage mit Familie und Freunden über die Runden bringen kann, wenn sich über unterschiedliche Ansichten zum Thema Corona Fronten gebildet haben und man eigentlich gar nicht mehr miteinander sprechen kann.

Brücken statt Blasen

Da konnte man lesen, dass es besser wäre, gar nicht mit „den anderen“ zusammenzukommen und lieber friedlich nur mit Gleichgesinnten die Feiertage zu verbringen, um eine Eskalation zu vermeiden. Auf den ersten Blick vielleicht ein guter und sinnvoller Rat, aber wie geht das weiter? Wie sieht die Zukunft aus – wenn wir nicht mehr miteinander sprechen können, uns immer noch mehr in unsere je eigenen Blasen zurückziehen? Nicht einmal mehr mit Freunden und Familie kommunizieren können, geschweige denn mit Fremden oder vermeintlichen Gegnern.

So habe ich diesmal für mich tatsächlich einen Neujahrsvorsatz gefunden: Nicht die Auseinandersetzung um jeden Preis vermeiden, sondern das Gespräch mit denen suchen, die ganz anders denken als ich. Diejenigen anrufen oder treffen, mit denen ich mehr oder weniger bewusst den Kontakt vermieden habe, um nicht in Streitigkeiten zu kommen. Versuchen zu verstehen, was den anderen, die andere bewegt ohne gleich Gegenargumente vorzubringen. Zuzuhören und Brücken zu bauen, einfach nur mal in meinem eigenen kleinen Umfeld.
Ein Gespräch habe ich schon vereinbart – mit jemandem, der mir vertraut ist, aber derzeit ganz gegensätzliche Ansichten hat.

Aus der Stille in den Dialog

Ich bin neugierig, was daraus wird! Jedenfalls wird mir dies nur gelingen, wenn ich mich darauf regelmäßig in einer stillen Zeit vorbereite. Wenn ich für meine Gesprächspartner danke, mich auf das uns Gemeinsame und Verbindende fokussiere und für alle Begegnungen um einen guten Geist bitte. Stille schenken ist für mich also notwendiger denn je.

 

Im nächsten Newsletter werden wir euch zu diesem Thema  auch eine neue Mitmach-Aktion vorstellen. Wie aus der Stille heraus ein „Red ma doch“ miteinander entstehen kann. Ihr dürft gespannt sein!

Eine gesegnete Zeit euch allen – voll neuer Hoffnungen und Träume für 2022!

Maja Schanovsky mit dem Stille schenken Team